Schantle

Schantle bedeutet nach örtlichem Verständnis “schändlicher Kerl, der anderen schändlich tut”.

Die Figur entstand nach folgender Geschichte:

Vor vielen Jahren lebte in Schwenningen ein Mann, der sehr habsüchtig war. Des Nachts lief er auf den Heuboden, wo er auch sein Geld versteckt hatte. Nach seinem Tode kamen die Erben, um das Geld zu suchen. Da erschien ihnen der Geist des Verstorbenen, der im Grab keine Ruhe fand und rief vom Heuboden herab: “Iehr sollid niit hau!” (Ihr sollt nichts haben). So oft sie auch die Suche wiederholten, geschah dasselbe.

Der Schantle trägt eine schwarze Hose mit blau-weißen Streifen und einen Fuhrmannskittel. Aus der linken Tasche hängt ein Schnupftuch. In der rechten Hand trägt er eine Kuhglocke oder ein Pendel. Der Schantle darf auch eine Peitsche mit Saublodern oder eine Streckschere tragen.

Die aus Lindenholz geschnitzte Maske lächelt verschmitzt oder auch schadenfroh. Auf der Maskenhaube trägt er einen Hut, links und rechts am Hut einen Fuchsschwanz als Zeichen der Narrenschläue